Trotz erbitterter Gegnerschaft schlossen Hitler und Stalin noch am Vorabend des Zweiten Weltkriegs einen Pakt, der für die Völker, die er zum Gegenstand ihrer rigorosen Machtpolitik machte, traumatische und historische Folgen hat – bis heute. Vieles über diese mörderische Allianz ist den Historikern bekannt, aber kaum mehr im öffentlichen Bewusstsein. Fast vergessen sind über die bloßen Fakten das Leid, das in der Folge dieses Zweckbündnisses die Bevölkerung in den jeweiligen von beiden Mächten besetzten Gebieten zu ertragen hatte. Welche weltgeschichtlichen Folgen der Pakt hatte und wie weit sie bis heute reichen, ist Thema dieses Podcast mit der Osteuropahistorikerin Claudia Weber.
Sie war das Flaggschiff des DDR-Fernsehens und das Lieblings-Sprachrohr der SED-Parteiführung: Die Aktuelle Kamera. Das ostdeutsche Pendant zur westdeutschen Tagesschau wurde auch schon mal als „Trompete der Partei“ verhöhnt, weil ihre Sprecherinnen und Sprecher nur verkünden durften, was von Staats- und Parteiführung abgesegnet war. Umso erstaunlicher ist, was der Forschungsverbund SED-Staat unter Leitung von Jochen Staadt herausgefunden hat: Die Staatssicherheit hat nicht nur versucht, die Westmedien zu unterwandern, der Geheimdienst hat auch den staatseigenen Sendebetrieb ausspioniert. Wie die Stasi vorging, Karrieren zerstörte und wovor sie Angst hatte, beschreibt Jochen Staadt in diesem Podcast.
Musik: *Ketsa – Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Vor gerade einmal 25 Jahren erschüttern Bilder der blutigen Bürgerkriege im zerfallenen Jugoslawien Menschen auf der ganzen Welt. Während der grausamen Kämpfe kommt es auch zur Massenermordung tausender bosnischer Muslime. Im Juli 1995 greift das bosnisch-serbische Militär die UN-Schutzzone Srebrenica an und tötet über 8.000 der sich dort aufhaltenden Flüchtlinge. Völkerrechtler Lars Berster erklärt, weshalb Serbiens Leugnung des Völkermords aus juristischer Sicht sogar begründbar ist. Außerdem diskutiert Historiker Markus Koller in dieser Folge, wie die #AufarbeitungderVergangenheit dem anhaltenden Nationalismus in den Balkanstaaten entgegenwirken könnte und warum das Massaker von Srebrenica auch in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Musik: *Ketsa – Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Aghet – armenisch für „die Katastrophe“ – beschreibt ein besonders dunkles Kapitel des Ersten Weltkriegs. Im osmanischen Reich findet einer der schwersten Völkermorde der damaligen Zeit statt. Schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier werden von der jungtürkischen Regierung systematisch ermordet. Doch bis heute leugnet die Türkei ihre Verantwortung für den Genozid am armenischen Volk. Aber auch das frühere deutsche Kaiserreich ist in dieses Verbrechen verwickelt. Völkerrechtler Lars Berster erläutert, inwiefern Deutschland eine juristische Mitschuld trifft und weshalb sich die Türkei seit über 100 Jahren gegen eine Anerkennung des Verbrechens sträubt. Warum Historiker Markus Koller dennoch an #VernunftundGlaubeandieZukunft appelliert, erfahren Sie in dieser Folge.
Musik: *Ketsa – Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/